Alle Gewebe im Körper sind in Bewegung und im Idealfall harmonisch miteinander verbunden. Diese lebensnotwendige Mobilität und Harmonie zu bewahren oder wiederherzustellen ist das Ziel der Osteopathie.
Osteopathie ist keine Glaubensfrage, sondern eine auf fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen aufbauende Behandlungsmethode, die eine genaue Kenntnis der Anatomie, Physiologie und Biochemie voraussetzt. Der menschliche Körper stimmt alle lebensnotwendigen Funktionen in ständiger Bewegung aufeinander ab – vielmehr, er funktioniert nur deshalb, weil er Bewegungen ausführen kann.
Die meisten dieser Bewegungen laufen für uns unbewusst ab: Während man die Bewegungen an Muskeln, Sehnen und Gelenken meist gezielt ausführt, schlägt das Herz unwillkürlich, die Lungen bewegen sich im Atemrhythmus, Blut, Lymphe und Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit fließen in ihren Bahnen, und der Darm führen wellenförmige Bewegungen zur Verdauung aus. Werden die Bewegungen einzelner Körperstrukturen eingeschränkt, beeinflusst das deren Funktion.
Still, der Begründer der Osteopathie, verglich den menschlichen Körper oft mit einem Fluss. Immer wieder gelangen Zweige und Blätter in den Strom – ein ganz natürlicher Prozess. Wenn sich in dem Fluss aber Hindernisse einbetten, können sich die Blätter und Zweige dort verfangenDamit ist das Problem – eine Anstauung oder Blockade – vorprogrammiert.
Ähnliches passiert im menschlichen Körper. Der natürliche Strom wird durch die eingeschränkte Beweglichkeit von Gelenken, Organen und anderen Strukturen behindert, das Gewebe weniger durchblutet und der Stoffwechsel lokal gestört. Die Ursachen einer eingeschränkten Bewegung können unterschiedlicher Art sein. Eine Verstauchung oder Verrenkung kann zu einer
bleibenden Bewegungseinschränkung führen. Aber auch geheilte Entzündungen innerer Organe, oder bestimmte Lebens- und Ernährungsgewohnheiten können die Beweglichkeit einschränken.
Osteopathie kann grundsätzlich bei allen Funktionsstörungen des Körpers angewandt werden, egal wie lange diese schon bestehen. Altersbeschränkungen gibt es keine.
Allgemein gilt: Jedes lebende Gewebe kann osteopathisch behandelt werden. Dazu gehören zum Beispiel Verspannungen oder Verletzungen des Skeletts und der dazugehörigen Muskeln und Bänder, Bandscheibenvorfall, Hexenschuss, Folgen von Unfallverletzungen und Kiefergelenksprobleme